Restaurierungskonzept „Soft inverted Q“ von Claes Oldenburg – softe Erscheinung mit hartem Kern

Im oberen Teil des Skulpturengartens des Museums Abteiberg in Mönchengladbach steht seit 1982 die Skulptur „Soft inverted Q“ von Claes Oldenburg. Weithin leuchtet die rosafarbene Oberfläche der 1979 entstandenen Skulptur, die durch ihre rundlichen Formen einen beinahe weichen Eindruck vermittelt. Der Eindruck täuscht, denn das „Q“ hat einen harten Kern und dieser ist im Laufe der Jahre zum Problem geworden. Genauer gesagt, der Zustand des Betonkorpus und die Wechselwirkungen mit den angrenzenden Materialien und den Umwelteinflüssen, denen das Objekt im Skulpturengarten ausgesetzt ist. Die anstehende Konservierung und Restaurierung dieses Museumswahrzeichens ist komplex und erfordert Expertisen verschiedener Disziplinen.

Von einer einzigen Museumsrestauratorin, die alleine zuständig für sämtliche Sammlungsbereiche ist und mit dem Museumsalltag mehr als ausgelastet, kann das Problem nicht annähernd gelöst werden. Deswegen hatte die Koordinationsstelle des NRW-Restaurierungsprogramms zu einem Workshop Anfang Oktober 2018 eingeladen, bei dem Fachleute verschiedener Bereiche darüber diskutierten, welche Schritte in welcher Reihenfolge nötig sind, um das „Soft inverted Q“ langfristig zu konservieren und zu restaurieren.

Einigkeit bestand unter den Experten darin, dass die Konzeptentwicklung komplizierter ist als man auf den ersten Blick meinen könnte und dass, um das Restaurierungsprojekt verlässlich planen zu können, ein schrittweises Verfahren und die Beteiligung verschiedener Disziplinen nötig sind. Schließlich konnte am Nachmittag nach langen, fruchtbaren Gesprächen eine Art Leitfaden entwickelt werden, nach welchem die Restauratorin, die übrigens ab November Verstärkung durch eine Berufskollegin bekommt, vorgehen kann, um die Untersuchung, die Konzeptentwicklung und schließlich die Restaurierungsmaßnahmen umzusetzen.

Das Museum Abteiberg beabsichtigt, für das Projekt Unterstützung beim Restaurierungsprogramm Bildende Kunst des Landes NRW zu beantragen. Mit dem Workshop wurde der Weg dorthin geebnet.
Wir drücken den Antragstellern die Daumen und halten Sie, liebe Leser, gerne über das weitere Geschehen auf dem Laufenden.

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