In Berlin sind zwei sehr unterschiedliche Kunstwerke zu bestaunen, über die wir in dieser Podcast-Folge sprechen. Es geht um die Mschatta-Fassade im Pergamonmuseum und die Hufeisensiedlung in Berlin-Neukölln. Dunja Rütt und Anke Hirsch, die an diesen Projekten arbeiten, haben sich 2020 als Restauratorinnen zusammengetan und sind auf Stein- und Architekturoberflächen spezialisiert.
Im Museum für Islamische Kunst im Pergamonmuseum arbeitet Dunja Rütt mit einem Team an der Mschatta-Fassade, die im 8. Jahrhundert Teil der Umfassungsmauer eines Kalifenpalastes in Jordanien war. Die Fassadenteile – 33 Meter lang und 5,50 Meter hoch – kamen 1904 als Geschenk nach Berlin. Bevor die 439 originalen Steine mit Ornamentik nun innerhalb des Pergamon-Museums (das wegen Sanierung aktuell noch geschlossen ist) umziehen und Teil der sog. archäologischen Promenade werden, müssen sie gesichert, gereinigt und restauriert werden. Im Podcast sprechen wir auch über die komplexe Logistik, die für dieses Projekt nötig ist.
In der Hufeisensiedlung in Berlin, über die wir mit Anke Hirsch sprechen, geht es ebenfalls um Fassaden, allerdings solche zwischen 1925 und 1930 erbaute. In dieser Zeit gestaltete der Architekt Bruno Taut (1880-1938) ein Schlüsselwerk des modernen städtischen Siedlungsbaus, das heute zum UNESCO-Welterbe gehört. Damals wurden insgesamt 1285 Wohnungen und 679 Reihenhäuser gebaut. Der bauzeitliche Edelputz einer Reihenhausfassade wurde von Anke Hirsch und ihrem Team musterhaft konserviert und restauriert. Die Restauratorin erzählt auch über praktische Maßnahmen in Zusammenarbeit sowohl mit einer Firma, die Putze herstellt, als auch mit den Hauseigentümern der historischen Siedlung.
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Links:
HRP Hirsch Rütt + Partner Unternehmenswebsite
Mschatta-Fassade: Die Wüstenmauer von Berlin, Beitrag im Bog der Staatlichen Museen zu Berlin
Tautes Heim – Authentisch Wohnen in einem Haus von Bruno Taut im UNESCO-Welterbe Hufeisensiedlung