Neun Fragen haben wir gestellt und die befragten Restauratorinnen und Restauratoren gebeten, möglichst spontan zu antworten. Im fünften Teil der Serie gibt Bärbel Dieruff Auskunft über „Kuchen oder Pommes?“. Die selbstständige Restauratorin ist in der Denkmalpflege tätig im Fachbereich Konservierung und Restaurierung von Wandmalerei, Architekturoberfläche und polychrom gefasster Steinskulptur.
Die Fragen … und die Antworten von Bärbel Dieruff:
1. Kuchen oder Pommes? … Weder noch, aber lieber salzig als süß, also Pommes.
2. Behalten oder wegwerfen? … Ich bin privat ganz ein großer Wegwerfer, aber beruflich eine engagierte Bewahrerin.
3. Alte oder zeitgenössische Kunst? … Alte, privat auch zeitgenössische
4. In der Restaurierung sollte mehr … Austausch zwischen den einzelnen Disziplinen stattfinden und wieder etwas mehr Sinnlichkeit gegenüber den uns anvertrauten Werken einkehren. Erstmal das Objekt als Ganzes wahrnehmen, begreifen, das Objekt auf einen zukommen lassen, bevor man mit Eingriffen auf das Objekt losgeht.
5. In der Restaurierung sollte weniger … auf Formalien rumgeritten werden.
6. Restauratoren sind kompetent, wenn sie … den wissenschaftlichen Unter- und Überbau haben, von dem wir die ganze Zeit reden, Konzepte aus ihrem Wissen erstellen können. Vor allen Dingen aber auch, wenn die manuellen Fertigkeiten geschult sind und sie die Maßnahmen am Objekt perfekt ausführen können.
7. Mein Lieblingsobjekt, dass ich restauriert habe, war/ ist … Oje, ganz viele. Die Portale des Heiligkreuzmünsters in Schwäbisch Gmünd, sehr schöne polychrome Portalskulptur und vielleicht die Hagia Sophia in Istanbul (mitrestauriert; die Hauptkuppel).
8. Wissenschaftlichkeit in der Restaurierung ist wichtig, weil … ich verstehen muss, was ich tue.
9. Restauratoren sind speziell, weil … unser Gebiet tatsächlich so ein bisschen ein Orchideenfach ist und wir deshalb meinen, wir werden nicht verstanden. Aber wenn man sich die Zeit nimmt um mit den Leuten zu reden und unser Tun zu erklären, schaffen wir Verständnis.