In der Krypta des Berliner Bode-Museums ist eine Dauerpräsentation zu sehen, in der ein kleiner Putto und ein großes – aufwendig restauriertes – Gipsmodell die Hauptrollen spielen.


Seit Oktober 2024 zeigen die Skulpturensammlung und die Gipsformerei im Bode-Museum eine gemeinsame Dauerpräsentation in der Krypta unter der Kleinen Kuppel: „Das Taufbecken von Siena. Geschichte, Restaurierung und Wiederaufstellung eines Gipsmodells“. Es werden zwei Objekte aus den Sammlungen gezeigt: eine Bronzestatuette „Putto mit Tamburin“ von Donatello (1429) und ein über fünf Meter hohes Gipsmodell des Taufbeckens von Siena. Das Taufbecken, ein Meisterwerk der italienischen Renaissance, wurde von sechs Bildhauern, darunter Donatello, geschaffen. Der freundliche Putto wurde 1902 in Berlin entdeckt, nachdem er lange in Siena gefehlt hatte.
Das 59-teilige Gipsmodell des Taufbeckens, das 1876 hergestellt wurde, basiert auf Abgüssen direkt vom Original in Siena und lagerte in der Gipsformerei des Museums. Diese Abgüsse spielten im 19. und frühen 20. Jahrhundert eine wichtige Rolle in der musealen Präsentation. Die Ausstellung beleuchtet die Geschichte beider Objekte und ihre Bedeutung für die Berliner Museen, wobei das Gipsmodell als eigenständiges Werk und Beweis dafür gezeigt wird, dass Abgüsse selbst Originale sind.
Rund zehn Monate arbeitete Restauratorin Aurelia Badde an der Restaurierung des Gipsmodells. Wichtige Elemente der Entstehungs-, Herstellungs- und Nutzungsgeschichte wurden dabei untersucht.


Das Gipsmodell, der Bronze-Putto und die kleine Ausstellung (mit Film über die Restaurierung und Aufstellung) werden hervorragend ergänzt durch eine Fotostrecke und einen Blog-Beitrag.
… gesehen im Bode-Museum Berlin von Blog-Redakteurin Gudrun von Schoenebeck
Unsere Serie „Bilder von unterwegs“
Wenn man seinen Beruf leidenschaftlich gerne ausübt, wird man diese Passion auch auf Reisen nicht einfach hinter sich lassen. Das gilt sicher auch für Restaurator:innen, die mit ihrer Arbeit überall dort anzutreffen sind, wo der Mensch kulturell tätig gewesen ist. Wir könnten uns deshalb vorstellen, dass die Leser:innen dieses Blogs auch im Urlaub die eine oder andere „restauratorische Begegnung“ gehabt haben.
Vielleicht haben Sie eine besonders gut gelungene Restaurierung gesehen, oder Ihnen ist eine Arbeit aufgefallen, die kritikwürdig wäre. Vielleicht haben Sie Kolleg:innen bei der Arbeit getroffen, ein Museumsstück ist Ihnen nicht mehr aus dem Kopf gegangen oder Sie haben den bröckelnden Putz eines alten Palazzos fotografiert, in der Hoffnung, dass vielleicht doch noch Rettung kommt für die gealterte Pracht.
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